Herbert Ernst und seine Zeit mit den schnellen AJS Motorrädern aus Wolverhampton.
Herbert Ernst
Geboren 08.Januar 1893 in Breslau
Gestorben 1954 in Mannheim ?
Bereits ab 1913 war er Teilnehmer an Motorradrennen.
Zu Kriegsbeginn 1914 meldete er sich als freiwilliger Motorradfahrer an die Ostfront
Bereits 1915 wurde er dann zur Fliegerei abkommandiert.
Die Ernennung zum Unteroffizier erfolgte dann 1917.
Seinen ersten Luftsieg (Breguet) errang er 1918
Nach dem Krieg widmete er sich dann wieder dem Motorradsport.
Auf verschiedenen Maschinen fährt er vor und nach dem Ersten Weltkrieg viele Siege ein; so wird er 1924 in der Klasse über 350 ccm Meister auf seiner A.J.S ,des Deutschen Motorsport Verbands (DMV). Seine Leidenschaft für motorisierte Zweiräder hat er seinem Vater zu verdanken, der seinerseits einer der ersten Motorradfahrer Schlesiens war.
Ob dies den Ausschlag gab dass er ab dieser Zeit der Generalvertreter für A.J.S Motorräder für Schlesien und Breslau war ?
Im Zeitraum 1926 bis 1930 produzierte er auch die für Ihre Zuverlässlichkeit, Robustheit und Schnelligkeit bekannte Marke Ernst-MAG
Herbert Ernst war einer der Mirbegründer der Ernst-Werke Motorenbau AG, später Schlesische Motorenbau AG welche zwischen 1926 und 1930 Hersteller der ERNST-MAG Motorräder war. Anfänglich mit den von Richard Küchen konstruierten OHC Motoren, später dann ausschl. mit MAG Motoren. Herbert Ernst schied jedoch kurz nach Gründung der Firma wieder aus, und konzentrierte sich auf den Vertrieb der A.J.S Motorräder für Breslau und Schlesien. Die Ernst-MAG Motorräder wurden jedoch weiter unter seinem Namen vertrieben.
Folgende Handelsregisterauszüge sind zu finden gewesen:
Ernst-Werke Motorenbau AG, Breslau V, Gartenstr. 53 (dies ist auch die Anschrift der A.J.S Vertretung)
Ernst-Werke Motorenbau AG, Breslau VI, Steinauer Str. 12a
Schlesische Motorenbau AG, Breslau VI, Steinauer Str. 12a
Die ersten ERNST-Motorräder erschienen 1926 und besaßen 350er Motoren, die ab den Baureihen 1927 durch MAG-Einbaumotoren mit bis zu 1000 ccm Hubraum abgelöst wurden. Seit 1927 erfolgte deshalb die Bezeichnung mit dem Zusatz MAG. ERNST-MAG Motorräder (Breslau) waren robust, zuverlässig und sportlich, aufgrund dieser Eigenschaften waren sie im gesamten deutschen Reichsgebiet sehr beliebt. Besonders erfolgreich in Rennsportveranstaltungen waren die 350er Einzylinder und die 500er V-Zweizylinder, die von den Rennfahrern Landolph Rhode, Edgar Kittner und Orlindo Geißler gefahren wurden. ERNST-MAG errang zahlreiche Rennerfolge im In- und Ausland und zählte zu den besten deutschen Motorradherstellern .
Aus der Nachkriegszeit ist mir leider nicht viel bekannt. Herbert Ernst flüchtete in letzter Minute vor dem Anrücken der russischen Armee aus Breslau und verlor damit sein komplettes Hab und Gut. Er und seine Familie fand Zuflucht bei seinem Rennfahrer-Kollegen Franz Islinger in Mannheim. Er arbeitete bei Ihm nach dem Krieg einige Jahre in seinem NSU/VW Betrieb, er verstarb aber schon sehr früh nach schwerer Krankheit - R.I.P
Es würde mich freuen, wenn über diesen Beitrag weitere Bilddokumente und Informationen zu Herbert Ernst den Weg auf diese homepage finden würde.
Vielen Dank an Herrn Dr. Martin Tschoke dem ich einige der Informationen über Herbert Ernst verdanke.